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Die Nachwuchsforschergruppe Religion vernetzt – Zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Potentiale religiöser Vergemeinschaftung forschte von 2009 bis 2014 am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum. Sie wurde von Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel geleitete und bot sechs jungen Wissenschaftler/innen die Möglichkeit, mit eigenen Forschungsprojekten zum Thema Religion und Migration zu promovieren. Die Nachwuchsforschergruppe wurde vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie (MIWFT) des Landes Nordrhein-Westfalens gefördert.
Innovative Forschung zu Religion und Migration
Ziel der Nachwuchsforschergruppe war es, innovative Forschung zum Themenkomplex Religion und Migration mit strukturierter und aktiver Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verbinden.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Forschungsvorhaben stand die Frage, welchen produktiven Beitrag Religionsgemeinschaften in modernen Einwanderungsgesellschaften beisteuern können: Religion, so die These, leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Unterstützung und Beheimatung von Migrant/innen. Dieser Beitrag wird allerdings in der politischen und akademischen Debatte oft nicht hinreichend wahrgenommen. In der Nachwuchsforschergruppe wurde diesem Wahrnehmungsproblem mit empirischen Fallstudien zu den zivilgesellschaftlichen Potentialen von Migrantenreligionen begegnet. Als zivilgesellschaftliche Potentiale wurden materielle und geldwerte Unterstützungsleistungen ebenso wie Jugend- oder Altenarbeit, Bildungsangebote, Hilfe bei Behördengängen und nicht zuletzt politische Organisation und Interessenvertretung verstanden.
Der spezielle Fokus der Nachwuchsforschergruppe lag dabei auf den Netzwerken religiöser Migrantengemeinden. Mit Neztwerken sind in diesem Fall die Vertrauens- und Unterstützungbeziehungen innerhalb dieser Gemeinschaften gemeint sowie ihre Vernetzung nach außen, z. B. mit staatlichen Stellen oder anderen religiösen Gruppen. Um die sozialen Verflechtungen innerhalb und außerhalb religiöser Migrantengemeinden zu erforschen, wurden herkömmliche Methoden der empirischen Sozialforschung mit netzwerkanalytischen Ansätzen kombiniert.
Förderzeitraum
2009 - 2014